Familiengottesdienst „Chumm ine, nimm Platz“

Am Sonntag lud die reformierte Kirche zu einem besonders abwechslungsreichen Gottesdienst ein.

Der Sonntag versprach in vielerlei Hinsicht, speziell zu werden: Nicht nur, dass die Sonne schon am frühen Morgen vom Himmel lachte, auch die Kirchenbesucher der reformierten Kirche Zurzach erwartete besonders viel Abwechslung im Gottesdienst. Inspiriert durch die Stuhlaktion der Gemeinde, gestalteten Kinder aus der Kirchgemeinde farbenfrohe Stühle, die im Gottesdienst der Gemeinde vorgestellt wurden.

Zu Beginn des Gottesdienstes stellte sich heraus, dass kein einziger Stuhl für die Gottesdienstleitenden bereitstand und die passenden Stühle zuerst gesucht werden mussten. Um einen Stuhl kämpfen mussten die Freiwilligen, die sich auf das Spiel „Reise nach Jerusalem“, auch bekannt unter dem Namen „Reise nach Rom“ oder „Sesseltanz“ gemeldet hatten. Und sowohl der Lesungstext, die Predigt wie die Fürbitten drehten sich um den Stuhl.

Welches ist der beste Platz?

Der Lesungstext erzählte davon, wie Jesus den Gästen eines reichen Pharisäers erklärte, dass es besser sei, bescheiden aufzutreten und bei einer Einladung zum Essen nicht den besten Platz einzunehmen, weil man auf einen weniger guten verwiesen werden könnte. Dieses Thema nahm Pfarrer Michael Dietliker in seine Predigt auf. Er zeigte beispielhaft, wie es einem gehen könnte, wenn man sich selber zu wichtig nimmt. Plötzlich sitzt man – statt auf dem vornehmen Stuhl – auf dem untersten Platz, nämlich auf dem Boden. Es geht darum, dass wir uns selber nicht zu wichtig nehmen. Keiner ist wichtiger oder besser als der andere. Vor Jesus sind wir alle gleich, unabhängig von Herkunft, Bildung oder Reichtum.

In den Fürbitten wurde ebenfalls auf Redensarten rund um den Stuhl Bezug genommen: Zwischen Stuhl und Bank fallen, am Stuhlbein sagen, den Stuhl vor die Tür stellen … Menschen, auf die diese Redensarten zutreffen, benötigen unsere Untersützung. Und jene Menschen, die „auf den Stuhl gekommen sind“, also ein Amt innehaben, können mit Weisheit und Mut dazu einstehen, dass in der Gesellschaft Fairness und Anstand vorherrschen.

Drehorgelmusik und Klavier statt Orgel

Während dem Gottesdienst erklangen für Einmal nicht traditionelle Orgelstücke, sondern fröhliche-lüpfige Drehorgelklänge, die Theres und Georg Dietschi vortrugen. Nach dem Gottesdienst konnten die Besucher auf dem Vorplatz noch lange der munteren Musik lauschen.

Für eine „Reise nach Jerusalem“ benötigt man Musik. Germaid Möller sass am Sonntag nicht an der Orgel, sondern begleitete die beiden Lieder und die beiden Spiele mit ihrer Klaviermusik.