Schein und Sein – was zählt wirklich?

Zur Eröffnung des neuen kirchlichen Unterrichtsjahres wurden die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden während des Gottesdienstes vom 16. August feierlich begrüsst.

Der Unterricht in den kirchlichen Räumen für die Oberstufenschülerinnen und -schüler beginnt gleichzeitig mit dem Schulunterricht anfangs August. Alle Jahre werden in einem Gottesdienst die „neuen“ Konfirmandinnen und Konfirmanden begrüsst und der Gemeinde vorgestellt. Noch ist der grosse Tag der Konfirmation in weiter Ferne und es muss noch einiges dafür getan werden, aber der PH-Eröffnungsgottesdienst ist dennoch ein besonderer Tag.

Das Thema dieses Gottesdienstes richtet sich normalerweise nach dem Thema des Konfirmandenlagers, da das Lager schon im Frühling stattfindet. Normalerweise. Dieses Jahr ist es anders. Das Lager musste verschoben werden und kann, wenn alles gut geht, im Herbst nachgeholt werden. Trotzdem stehen die Themen der beiden Anlässe in Zusammenhang: „Schein und Sein – was zählt wirklich?“ lautete das Thema des Gottesdienstes am Sonntag.

Masken tragen – auch im übertragenen Sinn

Wenn wir von Masken sprechen, denken wir im Moment vor allem an die Schutzmasken, die im öffentlichen Verkehr und teilweise in den Läden und Museen getragen werden. Im Gottesdienst ging es um Masken, die wir tragen, ohne dass unsere Mitmenschen dies bemerken, zum Beispiel dann, wenn wir unsere wahren Gedanken und Gefühle nicht zeigen wollen.

Der Lesungstext aus 1. Samuel 16, 1 – 12 macht deutlich, dass man sich vom äusseren Schein täuschen lassen kann. Die grossen und starken Söhne Isais waren nicht dazu bestimmt, König zu werden, sondern David, der jüngste unter den Söhnen, der die Schafe hütete. Gott sagte: „Ich urteile anders als die Menschen. Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins Herz.“

Gegen aussen zeigen wir uns gerne stark und geben uns den Anschein, alles sei gut, auch wenn es nicht so ist. Manchmal zeigen wir unsere wahren Gedanken nicht, weil wir uns nicht in die Karten schauen lassen wollen. Manchmal aber auch, weil wir unsere Gefühle nicht offenbaren wollen, vielleicht, weil wir sonst verletzbar wären.

Die „Neuen“ stellen sich vor

Traditionell findet die Konfirmation am Palmsonntag statt, aber schon ab dem neuen Schuljahr bezeichnen wir die Schülerinnen und Schüler als Konfirmandinnen und Konfirmanden. Dieses Jahr mag dies etwas verwirrend sein: es gibt da ja noch die „alten“ Konfirmandinnen und Konfirmanden, die ihre Konfirmation im Frühling nicht feiern konnten und sie nun im September feiern möchten.

Passend zum Thema, wurden die Schülerinnen und Schüler mit Namen aufgerufen, nahmen eine Maske vom Tisch und hielten sie sich solange vor das Gesicht, bis alle im Halbkreis vorne standen. Da durften sie ihre wahren Gesichter zeigen und ernteten dafür Applaus.

Die Masken wurden anschliessend in eine Vase gestellt, damit keine verloren oder vergessen geht. Was damit passiert? Das erfahren Sie an der Konfirmation im nächsten Frühling!