Gute Zeiten – schwierige Zeiten in München

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der reformierten Kirchgemeinde Zurzach reisten über Fronleichnam nach München. Die Gruppe setzte sich mit den guten und den schwierigen Zeiten und Seiten dieser Stadt auseinander.

Kurz nach dem Mittag traf sich die Reisegruppe auf dem Bahnhof Bad Zurzach, um die lange Reise nach München per Zug und Bus anzutreten. Dank der Internetverbindung und der damit möglichen Unterhaltung an Bord des IC-Busses verlief die Fahrt entspannt. Nach der Ankunft konnte das Abendessen genossen und die Zimmer bezogen werden.

Dachau – Erinnerungen an eine schwierige Zeit

Am Donnerstag besuchten die Konfirmandinnen und Konfirmanden das Konzentrationslager Dachau. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude beinhaltet heute eine Ausstellung über die Menschen und ihr Leiden, aber auch über die Entstehung des Nationalsozialismus. Die Bilder und Erläuterungen, vor allem aber auch die Baracken, die Gaskammer und das Krematorium beindruckten sehr und stimmten auch traurig. „Es war sehr beeindruckend zu wissen, da wo ich jetzt stehe, sind Menschen gestorben“ meinte dann auch einer der Konfirmanden.

Der Besuch des Olympiaturms mit der Aussicht weit über die Stadt sorgte dann für neue Eindrücke, die auch durch den heftigen Regen nicht getrübt wurden.

Erste Erfahrungen als Filmstar in den Bavaria-Filmstudios

Der Rundgang durch die Bavaria-Filmstudios am Freitag sorgte für eine weitere Abwechslung. Nach dem Besuch des 4D-Kinos konnten einige Hallen mit Requisiten und Kulissen aus verschiedenen Filmen besichtigt werden. Höhepunkt war, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden in Kurzvideos mitspielen durften. Spannend wenn nicht auch etwas gruselig war zu erfahren, dass für eine Szene aus dem Film „Asterix und Obelix gegen Cäsar“ 400 Vogelspinnen benötigt wurden – nach den Aufnahmen fand man aber nur noch 396 Vogelspinnen. Wo die vier Spinnen hingekommen sind, weiss niemand…

Ebenfalls beeindruckend war die Geschichte von Pater Rupert Mayer, dessen Grab wir in der Unterkirche des Bürgersaals besuchten. Rupert Mayer war Jesuit und setzte sich schon früh gegen den Nationalsozialismus ein. Da er gegen das Regime predigte, wurde er wegen Kanzelmissbrauchs verhaftet und schliesslich in das KZ Sachsenhausen gebracht. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er 1940 im Kloster Ettal interniert. Nach Kriegsende kam er nach München zurück, erlitt aber während seiner Predigt zu Allerheiligen einen Schlaganfall und starb noch am selben Tag.

Die Allianz-Arena erleben wie ein Fussballstar

Eine Führung durch die Allianz-Arena ermöglichte es den Konfirmandinnen und Konfirmanden, sich für einmal wie ein grosser Fussballstar zu fühlen. Zuerst wurden die Sponsorensitze im Stadion getestet, danach der Presseraum und die Umkleidekabinen besichtigt. Als Höhepunkt der Führung durften sich im Spielertunnel alle in zwei Reihen aufstellen und durch den Tunnel zum Spielfeld gehen, begleitet von der Champions League-Hymne. Neben der Besichtigung der Räumlichkeiten erhielten die Teilnehmenden der Führung auch Informationen über einzelne Abläufe, wie Ankunft und Abreise der Spieler oder den Verlauf einer Medienkonferenz.

Der Nachmittag stand nochmals im Zeichen der Olympiade aus dem Jahr 1972. Nach einer Rundfahrt durch den Park suchten die Konfirmandinnen und Konfirmanden die Gedenkstätte der israelischen Athleten auf, die von palästinensischen Terroristen als Geiseln genommen und ermordet wurden.

Nach diesen eindrücklichen Erlebnissen nahte langsam der letzte Abend der Reise. Diesen verbrachte die Gruppe in einem feinen Lokal in der Innenstadt, wo jeder sein bayrisches Menu bestellen konnte.

Am Sonntag ging es wieder per Bus und Zug nach Hause. Trotz des gewählten und nicht immer einfachen Themas blicken alle Teilnehmenden positiv auf das Lager zurück.