Ein Navi für’s Leben!
Die reformierte Kirchgemeinde Zurzach feierte am Palmsonntag mit zehn jungen Menschen ihre Konfirmation.
(sr) Leider spielte das Wetter am Sonntag nicht mit, als sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden am Morgen zum offiziellen Fototermin trafen. Trotz Regen herrschte vor und in der Kirche schon reger Betrieb, da der Kirchenchor zum Einsingen erschien, die Musiker sich vorbereiteten und die ersten Eltern und Angehörigen sich auf dem Kirchplatz begrüssten.
Wo führt mich mein Weg hin?
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden trugen sehr viel zum Gottesdienst bei. Neben dem Gebet, das alle gemeinsam vortrugen, spielten sie in einer kurzen Szene die Situation eines jungen Mädchens vor, das den Boden unter den Füssen zu verlieren droht. Im Gedicht „Ich suche nach meiner Identität“ von Ulrich Schaffer wird das Thema der Suche nach mir selber und nach dem Sinn des Lebens nochmals aufgegriffen. Das Gedicht endet mit der Frage „Suche ich Gott, suche ich Sinn, suche ich mich – sind alle drei zu trennen?“
Die Sinnsuche wurde in Texten der Konfirmandinnen und Konfirmanden nochmals aufgegriffen, indem sie das Gedicht von Lothar Zenetti „Was keiner wagt“ mit eigenen Gedanken und Beispielen auslegten, bevor der Kirchenchor das Lied der Gemeinde vortrug.
Ein Navi für’s Leben – wo finden wir dies?
Wir alle kennen den Begriff „Navi“, der für Navigationssystem steht und uns beim Autofahren unterstützt, um den kürzesten, schnellsten oder wirtschaftlichsten Weg zu finden. Wir müssen aber unser Ziel kennen, denn ohne Zieleingabe könnte das Navi den Weg gar nicht berechnen.
Wie ist das aber im Leben? Haben wir ein Ziel? Wie gelangen wir dahin? Diese Fragen versuchten Pfarrerin Therese Wagner und Jugendarbeiterin Sabine Rieder in ihrer Predigt zu beantworten.
Das Navigationssystem, dass uns in unserem Leben leitet, ist die Bibel. Uralt, aber immer noch up to date! Schon im Alten Testament wird Gott als Wegweiser bezeichnet, und damit also auch als Navi – lange bevor man die heutigen Navis kannte. Gott führt uns auf den Weg der Liebe. Zur Liebe gehört auch das Vertrauen, denn ohne Vertrauen verkümmert die Liebe, das Vertrauen ist also die Schwester der Liebe.
Das Navi, das Gott uns Menschen schenkte, will uns aber nicht den kürzesten, schnellsten oder wirtschaftlichsten Weg zeigen, sondern es will uns so wohlbehalten wie möglich durch unser Leben führen. In der Bibel stehen die wichtigsten Regeln, die uns navigieren sollen, nämlich die zehn Gebote. Sie zeigen uns den Weg zur Gottes- und Nächstenliebe. Und in der Bibel finden wir auch die wichtigste Regel überhaupt, die Goldene Regel, die Jesus wie folgt formulierte: „Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt“.
Mit dem Wunsch, die Konfirmandinnen und Konfirmanden mögen doch den Kontakt zu Gott und zur Kirche nicht völlig abbrechen, beenden Therese Wagner und Sabine Rieder ihre Predigt.
Konfirmation und Segenswünsche
Mit der Konfirmation erhalten die jungen Menschen in der Kirche Rechte und Pflichten. Sie dürfen ab jetzt das Patenamt übernehmen. Ab dem 16. Geburtstag können sie in der Kirchgemeinde stimmen und wählen und sich auch selber in ein Amt wählen lassen. Die Pflicht bedeutet, dass sie Kirchensteuern bezahlen müssen. Die Kirche ist auf finanzielle Einnahmen angewiesen, damit geholfen und gewirkt werden kann.
Zur Erinnerung an den Gottesdienst erhielten die frisch Konfirmierten den Konfirmationsschein und ein kleines Geschenk, einen Anhänger, der aus der Tagua, dem Samen einer Steinnusspalme gefertigt ist. Auf dem Anhänger ist eine Taube eingraviert als Zeichen für den Segen des Heiligen Geistes, der ihnen zugesprochen wurde.
Der Gottesdienst wurde durch das Orgelspiel von Germaid Möller und die Lieder des Kirchenchors mit Band unter der Leitung von Eckhard Kopetzki abgerundet.